Wenn ein Mensch zu Hause verstirbt, stehen Angehörige oft unter besonderem Druck. Anders als im Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung gibt es keinen festen Ablauf, der automatisch greift. Umso wichtiger ist es, die nächsten Schritte zu kennen und zu wissen, was in dieser Situation wirklich notwendig ist – und was bewusst Zeit haben darf.
Dieser Beitrag gibt eine klare Orientierung für den Todesfall in der eigenen Wohnung und zeigt, wie Angehörige Schritt für Schritt vorgehen können.
Wer muss zuerst informiert werden?
Bei einem Todesfall zu Hause ist der erste formale Schritt immer die ärztliche Feststellung des Todes. Ohne diese Feststellung können keine weiteren organisatorischen Maßnahmen eingeleitet werden.
In der Regel kommen dafür infrage:
- der Hausarzt
- der ärztliche Bereitschaftsdienst
- in besonderen Situationen der Notruf
Der Arzt stellt die Todesbescheinigung aus. Sie ist die Grundlage für alle weiteren Schritte.
Was Angehörige in diesem Moment nicht tun müssen
Viele Menschen empfinden die Situation als besonders belastend, weil sie glauben, sofort Entscheidungen treffen zu müssen. Das ist nicht der Fall.
Unmittelbar nach dem Todesfall müssen Angehörige:
- keine Bestattungsart festlegen
- keine Termine vereinbaren
- keine Behördengänge erledigen
Es genügt, die ärztliche Feststellung zu veranlassen und sich anschließend Unterstützung zu holen.
Wann sollte ein Bestatter kontaktiert werden?
Sobald die Todesbescheinigung vorliegt, kann ein Bestatter kontaktiert werden. Ab diesem Zeitpunkt wird der weitere Ablauf strukturiert geplant.
Ein Bestatter übernimmt unter anderem:
- die Überführung der verstorbenen Person
- die Organisation der nächsten Schritte
- formale Aufgaben und Abstimmungen
- die Entlastung der Angehörigen in der Anfangsphase
Viele Fragen lassen sich in einem ruhigen Gespräch klären, ohne Zeitdruck.
Welche Unterlagen sind bei einem Todesfall zu Hause wichtig?
Für die weiteren organisatorischen Schritte werden bestimmte Dokumente benötigt. Nicht alle Unterlagen müssen sofort vorliegen. Fehlende Dokumente können häufig nachgereicht oder beschafft werden.
Typische Unterlagen sind:
- Personalausweis oder Reisepass der verstorbenen Person
- Geburtsurkunde
- Heiratsurkunde oder Familienbuch
- bei Verwitweten: Sterbeurkunde des Ehepartners
- Krankenkassenkarte
Welche Unterlagen im konkreten Fall erforderlich sind, hängt von der persönlichen Situation ab.
Zeit für Abschied – auch das ist möglich
Ein Todesfall zu Hause ermöglicht es Angehörigen häufig, sich in Ruhe zu verabschieden. Je nach Situation kann der Verstorbene noch einige Zeit in der Wohnung bleiben, bevor die Überführung erfolgt.
Ob und in welchem Rahmen dies möglich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die im persönlichen Gespräch geklärt werden können. Wichtig ist, dass Abschiednehmen Raum haben darf und nicht unter Zeitdruck stehen muss.
Häufige Fragen zum Todesfall zu Hause
Muss bei einem Todesfall zu Hause immer der Notruf gewählt werden?
Nein. In den meisten Fällen reicht es aus, den Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu informieren. Der Notruf ist nur bei unklaren oder außergewöhnlichen Situationen notwendig.
Wie lange kann der Verstorbene zu Hause bleiben?
Das hängt von verschiedenen Umständen ab. In vielen Fällen ist ein Abschied im familiären Umfeld möglich. Der Bestatter informiert über die jeweiligen Möglichkeiten.
Was passiert nach der ärztlichen Feststellung?
Nach Ausstellung der Todesbescheinigung können die nächsten Schritte geplant werden. Angehörige können sich nun an einen Bestatter wenden, der den weiteren Ablauf organisiert.
Müssen Angehörige sofort Entscheidungen treffen?
Nein. Viele Entscheidungen können in Ruhe getroffen werden. In der ersten Phase geht es vor allem um Orientierung und Entlastung.
Ein Todesfall zu Hause ist für Angehörige eine sehr persönliche Situation. Klare Informationen und eine ruhige Begleitung helfen dabei, Sicherheit zu gewinnen und die nächsten Schritte geordnet anzugehen.
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