Ein Todesfall tritt selten zu einem passenden Zeitpunkt ein. Viele Angehörige sind verunsichert, wenn ein Mensch am Wochenende, an Feiertagen oder nachts verstirbt. Die Sorge ist groß, niemanden erreichen zu können oder etwas falsch zu machen.
Dieser Beitrag erklärt, was in einem Todesfall außerhalb der üblichen Tageszeiten zu tun ist und welche Schritte wirklich notwendig sind – und welche bewusst Zeit haben dürfen.
Ärztliche Feststellung auch außerhalb der Bürozeiten
Auch nachts, am Wochenende oder an Feiertagen muss der Tod ärztlich festgestellt werden. Dieser Schritt ist immer erforderlich und bildet die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen.
Je nach Situation können dafür kontaktiert werden:
- der ärztliche Bereitschaftsdienst
- der Hausarzt (sofern erreichbar)
- in besonderen Fällen der Notruf
Der Arzt stellt die Todesbescheinigung aus. Erst danach können die nächsten Schritte erfolgen.
Kein Zeitdruck bei weiteren Entscheidungen
Viele Angehörige befürchten, dass außerhalb der Bürozeiten alles sofort erledigt werden muss. Das ist nicht der Fall.
Nach der ärztlichen Feststellung müssen Angehörige:
- keine Bestattungsart festlegen
- keine Termine vereinbaren
- keine organisatorischen Entscheidungen treffen
Es ist ausreichend, sich zunächst zu orientieren und die nächsten Schritte in Ruhe zu planen.
Wann sollte ein Bestatter kontaktiert werden?
Ein Bestatter kann jederzeit kontaktiert werden – auch nachts oder am Wochenende. Viele Bestattungsunternehmen sind rund um die Uhr erreichbar und unterstützen bereits in der ersten Phase.
Ein Bestatter übernimmt unter anderem:
- die Überführung der verstorbenen Person
- die Abstimmung der nächsten Schritte
- die Entlastung der Angehörigen
- die Planung des weiteren Ablaufs
Ob sofort oder erst am nächsten Tag Kontakt aufgenommen wird, kann individuell entschieden werden.
Was gilt an Wochenenden und Feiertagen?
An Wochenenden und Feiertagen gelten grundsätzlich dieselben Abläufe wie an Werktagen. Die ärztliche Feststellung ist jederzeit möglich, weitere Schritte können zeitlich angepasst werden.
Behördliche Formalitäten werden in der Regel erst an den nächsten Werktagen erledigt. Daraus entsteht für Angehörige kein Nachteil.
Zeit für Abschied auch nachts möglich
Auch wenn ein Todesfall nachts eintritt, ist Abschiednehmen möglich. Je nach Situation kann der Verstorbene noch einige Zeit am Ort des Todes verbleiben, bevor eine Überführung erfolgt.
Was in der jeweiligen Situation möglich ist, lässt sich im persönlichen Gespräch klären. Wichtig ist, dass Angehörige nicht unter Zeitdruck stehen müssen.
Häufige Fragen zum Todesfall am Wochenende oder nachts
Muss nachts immer der Notruf gewählt werden?
Nein. In den meisten Fällen reicht der ärztliche Bereitschaftsdienst aus. Der Notruf ist nur bei unklaren oder außergewöhnlichen Situationen notwendig.
Kann ein Bestatter auch nachts erreicht werden?
Ja. Viele Bestattungsunternehmen sind rund um die Uhr erreichbar und bieten Unterstützung unabhängig von Tageszeit oder Wochentag.
Müssen Entscheidungen sofort getroffen werden?
Nein. Die meisten Entscheidungen können in Ruhe am nächsten Tag oder in den folgenden Tagen getroffen werden.
Mit was kann man nach der ärztlichen Feststellung bis zum nächsten Werktag warten?
Nach der ärztlichen Feststellung des Todes können Angehörige mit allen weiteren organisatorischen und behördlichen Schritten bis zum nächsten Werktag warten. Dazu gehören insbesondere Behördengänge, Terminabsprachen, das Zusammenstellen von Unterlagen sowie Entscheidungen zur Bestattungsart und zur Gestaltung der Trauerfeier. Für diese Schritte besteht kein unmittelbarer Zeitdruck.
Ein Todesfall außerhalb der üblichen Tageszeiten kann verunsichern. Klare Informationen helfen dabei, Ruhe zu bewahren und die notwendigen Schritte ohne Zeitdruck anzugehen.
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